Günter

Georgi

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Günter Georgi floh noch vor dem Mauerbau 1961 von der DDR in den Westen, genauer ins Saarland. Dort fand er eine neue Heimat, die ihn seine jounalistischen Tätigkeiten ohne Zensuren fortzuführen.

Günter Georgi wurde 1928 in Annahütte, im heutigen Brandenburg, geboren.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war das heutige Brandenburg Teil der sowjetischen Besatzungszone. In dieser Besatzungszone gründete sich 1949 die Deutsche Demokratische Republik (DDR) als Staat.

In dem neuen Staat lebte von nun an auch Günter Georgi, der eine Lehre als Kaufmann abschloss und als leitender Angestellter im Gesundheitsamt in Senftenberg arbeitete.

Er schrieb nebenbei für die „Lausitzer Rundschau“ und die größte DDR-Sportzeitung „das Deutsche Sportecho“. Er war zudem als Kabarettist tätig. Aufgrund einer humoristischen Darbietung bei einem Auftritt im Jahr 1957 wurde er aus der Partei der SED und allen weiteren Verbänden, in denen er aktiv war, ausgeschlossen. Wegen „Staatsgefährdender Hetzte und Propaganda“ musste er sich 1958 in eine dreimonatige Untersuchungshaft begeben.

Nachdem er entlassen wurde und vergeblich nach einer neuen beruflichen Anstellung suchte, sah er keinen anderen Ausweg als aus der DDR in die Bundesrepublik Deutschland (BRD) zu fliehen. Mit seiner Familie gelang ihm die Flucht und sie ließen sich in Heusweiler nieder, wo sie bis heute leben.

Ich war im Flüchtlingslager Lebach untergebracht und habe dort die ersten Rundfunkreportagen gehört, auch über die Faschingszeit, und habe mich gewundert, wie dann Politiker lächerlich gemacht wurden, was drüben undenkbar gewesen wäre. (…) Und da hab ich gesehen, was Freiheit bedeutet.

Günter Georgi

Georgi arbeitete nach seiner Flucht weiterhin als Bankkaufmann bei der Kreissparkasse und später bei der Dresdner Bank in Saarbrücken. Kaum in der neuen Heimat und im neuen Job angekommen, erlebte er den Tag X genannten wirtschaftlichen Anschluss des Saarlandes an die BRD am 6. Juli 1959 hautnah mit.

Seine Liebe zum Sport ließ den gebürtigen Brandenburger auch im Saarland journalistisch tätig werden. Er berichtete als freier Mitarbeiter für die Saarbrücker Zeitung und den Saarländischen Rundfunk vor allem über Sportereignisse.

Günter Georgi war zudem Autor mehrerer Bücher und Bildbände. Er realisierte mehr als 200 Fotoausstellungen und ging damit ins Guinness-Buch der Rekorde ein.

Er starb am 30. Juli 2023. Wir führten das Gespräch mit ihm am 9.12.2021.

1961

Jahr des Mauerbaus

Am 13. August 1961 fängt die Regierung der DDR damit an eine Mauer zwischen der Grenze von West- und Ost-Berlin zu bauen. Die Berliner Mauer besteht bis zur Wiedervereinigung 1989 und ist Symbol für den Konflikt zwischen West und Ost.

Lebensstationen

Ausbildung

Kaufmännische Lehre

Berufliche Laufbahn

Bankkaufmann

Kabarettist

Journalist, vor allem im Sportbereich

Buchautor und Fotograf

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Schlagworte

Steckbrief

Geboren:

1928

Geburtsort:

Annahütte

Thema:

Wirtschaft 1960er, Kultur, Sport, DDR

Funktion:

Kabarettist, Journalist, Fotograf, Autor